Was bedeutet dir Geld? Eine Frage, die komplexer ist, als sie auf den ersten Blick erscheint.
Der Umgang mit Geld ist in Beziehungen ein sensibles Thema und führt häufig zu Streitigkeiten.
Geld ist mehr als nur ein Zahlungsmittel. Es steht für verschiedene Werte wie Macht, Autonomie oder Sicherheit. Wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen (finanziellen) Hintergründen, Überzeugungen und Erwartungen zusammenkommen, ist es naheliegend, dass sie auch unterschiedliche Einstellungen zu Geld haben.
Lebemensch trifft auf Sparfuchs.
Schwierig wird es, wenn Uneinigkeit über finanzielle Ziele und Prioritäten besteht oder ein grundsätzlich unterschiedliches Ausgabeverhalten. Während der eine Beziehungsmensch von der teuren Fernreise träumt, sieht der andere das Geld lieber für die Zukunft zurückgelegt.
In vielen Beziehungen wird der großzügige Umgang mit Geld als Ausdruck von Liebe und Wertschätzung betrachtet. In anderen Fällen kann es als Mittel zur Kontrolle eingesetzt werden. Ein finanzielles Ungleichgewicht kann die Beziehung belasten, wenn sich beim Partner oder der Partnerin ein Gefühl von Unzulänglichkeit oder Scham einstellt. Wenn sich der Beziehungsmensch, der mehr verdient, überlegen fühlt und sich in einer höheren Machtposition sieht, führt dies unweigerlich zu einem Ungleichgewicht in der Beziehung. Selbst Paare, die sich für aufgeklärt und modern halten und neue Rollenmodelle in ihrer Beziehung leben wollen, können von althergebrachten Klischees beeinflusst werden.
Was steckt oft hinter dem Streit um Geld?
Streitigkeiten um Geld gehen häufig über die bloße Frage von Einkommen und Ausgaben hinaus. Sie sind meist ein Symptom für tiefer liegende Knoten in der Beziehung. Vielleicht geht es um fehlende Wertschätzung und Anerkennung, fehlendes Vertrauen oder um unterschiedliche Lebensziele und Prioritäten.
Wie so oft, ist es wichtig in den offenen und möglichst unvoreingenommenen Austausch zu gehen ohne Angst vor Streit.
8 Fragen um mit dem Herzensmenschen über Ängste, Werte und Einstellungen zu Geld zu sprechen:
1. Was bedeutet Geld für dich persönlich? Welche Rolle spielt es in deinem Leben?
2. Welche Erfahrungen hast du in deiner Familie bezüglich Geldes gemacht?
Wie haben diese Erfahrungen deine Einstellung zum Geld geprägt?
3. Wie fühlt es sich für dich an, wenn du dir mal etwas gönnst?
4. Was sagt die Höhe deines Einkommens über deinen Wert als Mensch aus?
5. Welche Ängste oder Sorgen hast du in Bezug auf Geld? Was bereitet dir am meisten Unbehagen?
6. Welche Rolle spielt finanzielle Unabhängigkeit für dich? Wie wichtig ist es dir, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen?
7. Wie möchtest du finanzielle Entscheidungen in unserer Beziehung treffen?
Sollen sie gemeinsam getroffen werden oder gibt es bestimmte Bereiche,
in denen du dich lieber selbst um Geldangelegenheiten kümmerst?
8. Gibt es bestimmte Ausgaben, die dir besonders wichtig sind?
Warum sind sie dir wichtig?
Indem Paare diese Fragen besprechen, können sie Verständnis füreinander entwickeln und Strategien finden, um (finanzielle) Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Wer vorurteilsfrei beide Sichtweisen nebeneinanderstellt, kann Lösungen finden.
Glück auf,
eure Janina
P.S.: Bitte denkt daran, dass ein so kurzer Beitrag immer nur einen kleinen Einblick in ein komplexes Thema geben kann.
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