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Janina Vitale

Bindungsangst überwinden.

Aufregend intim und ganz nah – und plötzlich lässt das Interesse des anderen nach, scheinbar aus dem Nichts. Er oder sie zieht sich zurück und antwortet nicht mehr zuverlässig auf Nachrichten. Jegliche Erklärung bleibt aus. „Das muss Bindungsangst sein!“


Bindungsangst ist keine Diagnose.


Bindungsangst ist ein Begriff, der sich in den letzten Jahren in Selbsthilfebüchern und auf Social Media etabliert hat. Tatsächlich ist es keine Diagnose, sondern beschreibt ein Muster von Verhaltensweisen und Überzeugungen, die sich meist in der Kindheit entwickeln und unser gesamtes Leben beeinflussen können.




Angst vor den Konsequenzen der Bindung


Es gibt einige Verhaltensweisen, die darauf hinweisen, dass Menschen, Schwierigkeiten haben, eine feste Bindung einzugehen. Wenn sie sich in Beziehungen begeben, haben sie häufig den starken Drang ihre Autonomie aufrecht zu erhalten und scheuen Schritte wie z.B. das Zusammenziehen oder ein gemeinsames Kind. Sie vermeiden langfristige Verpflichtungen und sind nicht wirklich nahbar. Das Kommunikationsverhalten von beziehungsängstlichen Menschen ist oft unvorhersehbar. Ihr Verhalten ist unbeständig; sie verhalten sich mal sehr nah und dann wieder sehr distanziert oder verschwinden und flüchten sogar ganz.

Angst vor Bindung überwinden

Dieser Bindungsstil kann als eine Form des Selbstschutzes verstanden werden und ist oft eine Reaktion auf frühe Erfahrungen von Trennung, Ablehnung oder Vernachlässigung. Aber auch vorherige oder vorgelebte Beziehungen, zum Beispiel die der Eltern, prägen das Bindungsverhalten und beeinflussen, wie wir uns anderen gegenüber öffnen und verletzlich zeigen können.

Die Angst vor der Bindung ist überwindbar, wenn wir bereit sind, uns unseren Ängsten zu stellen und alte Wunden zu heilen. Fragen und Überzeugungen wie: „Was habe ich über mich selbst (Negatives) in meinen ersten Beziehungen gelernt?“, „Ich bin nicht liebenswert, wie ich bin!“ und „Ich kann mich nicht auf andere Menschen verlassen!“ können ein erster Schritt sein, um die eigenen Ängste zu verstehen. Im nächsten Schritt können diese Überzeugungen hinterfragt und aufgelöst werden, um dann schließlich tiefergehende Verbindungen aufzubauen. Und wie bei allen Ängsten gilt auch hier: Um sie zu überwinden, sind positive, korrigierende Erfahrungen wichtig. Also: Nur Mut! Just do it!



Viele unserer Beziehungsprobleme sind darauf zurückzuführen, dass wir uns unserer eigenen Bedürfnisse und Gefühle nicht bewusst sind und uns stattdessen von alten Mustern und Überzeugungen leiten lassen. Indem wir lernen, uns selbst besser zu verstehen und für unsere eigenen Bedürfnisse einzustehen, können wir gesündere, erfüllendere Beziehungen aufbauen.

Ich unterstütze gerne dabei, wenn diese Aufgabe überwältigend erscheint. Wir haben die Macht, unsere Beziehungen zu gestalten und zu transformieren. Diese Ressource steckt grundsätzlich in jedem von uns und muss manchmal nur wiederentdeckt werden.


Glück auf,

eure Janina


P.S.: Bitte denkt daran, dass ein so kurzer Beitrag immer nur einen kleinen Einblick in ein komplexes Thema geben kann.



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